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Mit Mexiko kommt erstmals ein Partnerland der Hannover Messe aus Lateinamerika. Und das zu einem ganz besonderen Zeitpunkt.
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Mexiko überrascht: Dass das Partnerland mit 150 Ausstellern, darunter 80 Unternehmen, zur Hannover Messe kommt, war vielleicht nicht unbedingt zu erwarten, als vor gut zwei Jahren die ersten Kontakte geknüpft wurden. Damals hatte sich dem Vernehmen nach sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel für die Lateinamerikaner stark gemacht.

Die Zahl der mexikanischen Aussteller explodiert damit 2018 geradzu, nachdem sie sich noch vor nicht allzu langer Zeit im einstelligen Bereich bewegte. Vielleicht ist das der wichtigste Beleg dafür, wie ernst das Land die Rolle als Messepartner nimmt. Präsident Enrique Pena Nieto wird als Staatsoberhaupt zusammen mit Angela Merkel die weltweit wichtigste Industrieausstellung eröffnet; er steht damit in der Tradition der bisherigen Partnerländer. Aber Mexikos Botschafter in Berlin, Rogelio Granguillhome Morfin, kam nicht nur im Februar zur Vorab-Pressekonferenz der Messe nach Hannover, sondern Mitte März auch zum Wirtschaftstag Mexiko der IHK. Kein Zweifel: 2018 wird ein besonderes Jahr für die Zukunft der Wirtschaftsbeziehungen seines Landes, wie Granhuillhome vor den Unternehmern in der IHK erklärte. Mauerbau-Pläne, angedrohte Strafzölle mit Blick auf die Neuverhandlung des nordamerikanischen Freihandelsabkommens Nafta, und das angesichts einer enormen Schlagseite des mexikanischen Außenhandels in Richtung USA: Rund 80 Prozent der Exporte gehen an den großen Nachbarn im Norden. Die massive Partnerland-Beteiligung in diesem Jahr spiegelt sicher auch die Bemühungen eines wirtschaftlich starken Landes wider, seine ohnehin intensiven außenwirtschaftlichen Beziehungen auf eine noch breitere Basis zu stellen. Sein Land sei zweitgrößte Wirtschaftsnation und größter Exporteur Lateinamerikas, so Granguillhome. Mexiko ist eine Bastion des Freihandels, mit Abkommen und Vereinbarungen wie kaum ein anderes Land. Den damals nicht unumstrittenen Beginn dieser Öffnung datierte beim Wirtschaftstag Mexiko die Journalistin und Mexiko-Kennerin Hildegard Stausberg auf die späten 80er Jahre.

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Deutschland liegt in der Rangliste der mexikanischen Exportziele auf Platz vier. Der mexikanische Botschaf- ter sprach in der IHK Hannover von der Hoffnung auf eine neue Ära der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und betonte die geografisch günstige Lage Mexikos als Bindeglied zwischen Nord- und Südamerika einerseits sowie außerdem genau auf der Verbindungslinie zwischen Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum andererseits. Er wies auf die Reformanstrengungen Mexikos hin – unter anderem im Energiesektor, in den private Investoren mittlerweile 80 Mrd. Dollar gesteckt hätten, aber auch im Finanzwesen und in der Bildung. Das Land sieht sich keinesfalls nur in der Rolle der Werkbank, sondern präsentiert sich in Hannover mit dem Anspruch, auch Standort für Forschung und Entwicklung zu sein.

Mit Mexiko kommt also ein selbstbewusster Partner mitten in der, so Granguillhome „Industrie-4.0-Ära“. Selbstbewusst auch gegenüber dem großen Nachbarn im Norden: Die US-Autohersteller profitierten von der Produktivität der mexikanischen Kfz-Zulieferer – Mexiko trage also zur Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Industrie bei, machte beim IHK-Wirtschaftstag Carlos Sánchez Pavón deutlich. Fünf oder sogar sechs Mal überqueren Kfz-Teile während der Produktion eines Autos die Grenze zwischen den USA und Mexiko. Sein Land könne in diesem Jahr bei den Kfz-Exporten an Korea vorbeiziehen, sagte er in Hannover. Pkw, Kfz-Teile und Lastwagen haben in der mexikanischen Exportstatistik die größte Bedeutung, aber auch Computer und Computerteile, Fernseher und Telefone spielen eine große Rolle.

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Pavón ist bei Proxmexico – der Wirtschaftsförderagentur der Regierung und gleichzeitig Organisator der Partnerland-Beteiligung in Hannover – für Europa und Afrika zuständig. Und er ist ein beredter Verfechter der ökonomischen Stärken Mexikos; ein großer Markt, keine Probleme mit der Demografie, gesunde öffentliche Finanzen, Export-, Produktions- und Innnovationsstärke, mit Reformen ein Land im Aufbruch. Und außerdem ein Tourismusmagnet, so Pavon. Ein jüngste Beleg dafür weist nach Hannover: Botschafter Granguillhome hatte im März zusammen mit Staatssekretärin Iris Gleicke aus dem Wirtschaftsministerium das Berliner Büro der TUI besucht; Für den hannoverschen Konzern ist Mexiko wichtigstes Investitionsziel bei den Fernstrecken.

Alles also überraschend gut im überraschenden Partnerland der Hannover Messe 2018? Die Standortkritik niedersächsischer Unternehmer, die in Mexiko unterwegs sind, war verhalten: Infrastruktur. Sicherheit – allerdings beherrschbar und stärker ausgeprägt im Norden. Auch Korruption ist noch ein Thema. Ein Problem allerdings ist wiederum eher ein Argument für die wirtschaftliche Stärke: Auch in Mexiko gibt es einen zunehmenden Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte.

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