[vc_row][vc_column][vc_column_text]

Christian Bebek, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Hannover, kommentiert die jüngsten Erfolge, die die Innovationspolitik dieses Jahr melden konnte.

[/vc_column_text][vc_column_text]Zuletzt waren in der Innovationspolitik Erfolge zu vermelden: Deutschland zählt aus Sicht der Bundesregierung zu den zehn forschungsintensivsten Volkswirtschaften der Welt. Rund 650 000 Menschen sind in Forschung und Entwicklung (F&E) beschäftigt, die Zahl der weltmarktrelevanten Patentanmeldungen pro Kopf ist fast genauso hoch wie in Japan und doppelt so hoch wie in den USA. Die öffentlichen und privaten F&E-Ausgaben sind zwischen 2006 und 2016 von 60 auf über 92 Mrd. Euro gestiegen, und bereits im letzten Jahr hat die Bundesrepublik nach Berechnungen des Stifterverbands für die deutsche Wirtschaft das europäische Ziel für 2020 erreicht, drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung auszugeben.

Man könnte „Hurra“ rufen und sich zurücklehnen, gäbe es nicht den besorgniserregenden Befund, dass die Innovationsausgaben ausgerechnet im hochgelobten deutschen Mittelstand rückläufig sind. Während Konzerne ihr Technologiescouting immer stärker professionalisieren, Forschungskooperationen mit Hochschulen vielfältig und systematisch nutzen und sich fehlendes Know-how im Zweifel durch den Kauf eines innovativen Startups einverleiben, backt der Mittelstand zunehmend kleinere Brötchen. Innovationen entstehen hier eher aus Erfahrungswissen und schrittweisen Verbesserungen am Produkt als aus formalen und langwierigen Entwicklungskooperations- oder gar komplizierten Förderprojekten, so der Göttinger Innovationsexperte Professor Kilian Bizer. Seinem Rat sollte die Politik folgen und die Bereitschaft von Hochschulen, mit mittelständischen Unternehmen zu kooperieren, in der Breite noch stärker vorantreiben. Denn: Mittelständler setzen bei Innovationsvorhaben eher auf lokale und regionale Partner und Netzwerke in maximal 200 bis 300 Kilometer Entfernung.

Kritik gibt es von Unternehmen immer wieder an den Transfereinrichtungen der Hochschulen. Oft kurzatmig finanziert, wechselt dort häufig das Personal, und es gelingt den Einrichtungen offensichtlich kaum, Know-how aufzubauen und so zu begehrten Ansprechpartnern der Firmen zu werden. Sehnsüchtig wird hier auf die USA verwiesen, wo die Leiter universitärer Transferstellen oft deutlich besser bezahlt werden und über mindestens zehn Jahre  Wirtschaftserfahrung verfügen. Trotz aller Erfolge wäre das auch für deutsche Hochschulen ein Modell. Zusammenarbeit gelingt besser, wenn man sich auf Augenhöhe begegnet.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

Jetzt Artikel teilen!