[vc_row][vc_column][vc_column_text][/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Zugegeben, die Beobachtung ist sowohl subjektiv als auch punktuell: Da wurden jetzt mitten in Hannover, am viel befahrenen, für Radfahrer schwer zu querenden Aegidientorplatz Bügel mit Fußstützen aufgestellt. Das ist richtig klasse: Mit dem Fahrrad vor einer Ampel halten, ohne den Fuß auf den Boden abstellen zu müssen. Supersache also, nur: Die Radfahrer, die im fraglichen Augenblick dort standen, wussten damit überhaupt nichts anzufangen. Sie hielten wie gewohnt, erdverwachsen eben, die Füße auf dem Boden.
Jetzt geht es ganz subjektiv weiter, als jemand, der in einer klassischen Fahrradregion aufgewachsen ist. Was hätten wir für solche Haltemöglichkeiten gegeben! Die kannte man damals nicht, aber andersherum wusste man genau, an welchen Stellen Verkehrsschilder oder Geländer ein solch bequemes Halten ermöglichten.
Allerdings spielte das überhaupt keine Rolle für die Frage, ob man mit dem Rad fährt oder nicht. Mit der Leeze, wie man etwas weiter südlich sagte, oder wie es bei uns hieß: mit der Fietze. Ein Wort, das aus den Niederlanden, der großen Radfahrernation, geborgt ist: fiets ist dort das Fahrrad. Und das war alternativlos.
Von Kindesbeinen an: Wenn man sich mit Freunden traf, war das Fahrrad selbstverständlich – wer ohne kam, behinderte alle anderen. Das ging bis in hohe Alter, bis zum Mitsiebziger, der die kleinen, klammerähnlichen Hosenspangen festmachte und über Land fuhr in den Nachbarort, Kameraden besuchen – ohne elektrische Unterstützung selbstverständlich.
Von dieser Tradition leben die Fahrradhochburgen. Befeuert wurde diese Tradition übrigens davon, dass der öffentliche Nahverkehr eher schlecht ausgebaut, jedenfalls nicht genutzt wurde. Bushaltestellen? Linien? Tarife? Alles uninteressant. Wer so aufgewachsen ist, hat später als Pendler zwei Fahrräder, an jedem Bahnhof eins. Und zwar solche, um die es nicht schade ist. Damit sie bei Wind und Wetter draußen stehen können. Und ein drittes hat man für gut.
Und jetzt wieder subjektiv: Eine Stadt wie Hannover ist von all dem sehr, sehr weit entfernt. Am Hauptbahnhof wüsste man ja noch nicht mal, wo man sein Pendlerrad abstellen sollte. Ein Fahrradparkhaus ist eben nicht für jeden, siehe oben, eine Alternative. Der Radverkehr tröpfelt eher, als das es ein Strom ist verglichen mit dem Auto. Und stagniert seit Jahren, was jetzt die Politik auf den Plan gerufen hat. Klar, die Infrastruktur ließe sich verbessern, nicht nur durch diese praktischen Haltebügel. Alles wünschenswert (vor allem Stellflächen am Bahnhof). Das wird auch einen Effekt haben und den Fahrradanteil erhöhen. Und Hannovers Radfahrer werden auch schnell lernen, wozu diese komischen neuen Fahrradbügel gut sind. Aber wenn die Vorstellung der Planer sein sollte, Hannover zu einer Fahrradstadt zu machen: Das, mit Verlaub und aus der subjektiven Sicht eines in einer Fahrradgegend Aufgewachsenen, wird kurz- oder mittelfristig nicht passieren. Wahrscheinlich nie. Und es wäre gut, wenn man das bei der Verkehrsplanung berücksichtigen würde.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]
Jetzt geht es ganz subjektiv weiter, als jemand, der in einer klassischen Fahrradregion aufgewachsen ist. Was hätten wir für solche Haltemöglichkeiten gegeben! Die kannte man damals nicht, aber andersherum wusste man genau, an welchen Stellen Verkehrsschilder oder Geländer ein solch bequemes Halten ermöglichten.
Allerdings spielte das überhaupt keine Rolle für die Frage, ob man mit dem Rad fährt oder nicht. Mit der Leeze, wie man etwas weiter südlich sagte, oder wie es bei uns hieß: mit der Fietze. Ein Wort, das aus den Niederlanden, der großen Radfahrernation, geborgt ist: fiets ist dort das Fahrrad. Und das war alternativlos.
Von Kindesbeinen an: Wenn man sich mit Freunden traf, war das Fahrrad selbstverständlich – wer ohne kam, behinderte alle anderen. Das ging bis in hohe Alter, bis zum Mitsiebziger, der die kleinen, klammerähnlichen Hosenspangen festmachte und über Land fuhr in den Nachbarort, Kameraden besuchen – ohne elektrische Unterstützung selbstverständlich.
Von dieser Tradition leben die Fahrradhochburgen. Befeuert wurde diese Tradition übrigens davon, dass der öffentliche Nahverkehr eher schlecht ausgebaut, jedenfalls nicht genutzt wurde. Bushaltestellen? Linien? Tarife? Alles uninteressant. Wer so aufgewachsen ist, hat später als Pendler zwei Fahrräder, an jedem Bahnhof eins. Und zwar solche, um die es nicht schade ist. Damit sie bei Wind und Wetter draußen stehen können. Und ein drittes hat man für gut.
Und jetzt wieder subjektiv: Eine Stadt wie Hannover ist von all dem sehr, sehr weit entfernt. Am Hauptbahnhof wüsste man ja noch nicht mal, wo man sein Pendlerrad abstellen sollte. Ein Fahrradparkhaus ist eben nicht für jeden, siehe oben, eine Alternative. Der Radverkehr tröpfelt eher, als das es ein Strom ist verglichen mit dem Auto. Und stagniert seit Jahren, was jetzt die Politik auf den Plan gerufen hat. Klar, die Infrastruktur ließe sich verbessern, nicht nur durch diese praktischen Haltebügel. Alles wünschenswert (vor allem Stellflächen am Bahnhof). Das wird auch einen Effekt haben und den Fahrradanteil erhöhen. Und Hannovers Radfahrer werden auch schnell lernen, wozu diese komischen neuen Fahrradbügel gut sind. Aber wenn die Vorstellung der Planer sein sollte, Hannover zu einer Fahrradstadt zu machen: Das, mit Verlaub und aus der subjektiven Sicht eines in einer Fahrradgegend Aufgewachsenen, wird kurz- oder mittelfristig nicht passieren. Wahrscheinlich nie. Und es wäre gut, wenn man das bei der Verkehrsplanung berücksichtigen würde.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]