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Die Episode ist lange her: Eine Begegnung vor vielen Jahren, die aber doch wieder aktuell scheint, weil sie dem Brexit in gewisser Weise eine Gestalt gibt.
[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Die Erinnerung an sein Gesicht ist verblasst. Die an den Mann nicht. Damals, kurz vor Ausbruch des zweiten Golfkrieges, war er Sergeant in der britischen Armee. 1st Battalion, Queen’s Regiment. Und an jenem Abend in der Nähe von Salisbury Gastgeber für deutsche Journalisten: Kontakt knüpfen, denn die Soldaten kamen vom Einsatz in Nordirland und wurden nach Westfalen verlegt und nicht an den Golf. Was denn sein junger, deutscher Tischnachbar von der Europäischen Gemeinschaft halte, wollte der Sergeant wissen. Und ließ, militärisch knapp und im Ton eine klare, schnelle Antwort fordernd, keinen Raum für Abwägungen: „Good thing or bad thing?“ Gut. Natürlich. Selbstverständlich, auf jeden Fall. War der Soldat von dieser Antwort überrascht? Mag sein. Nach einer kurzen Pause des Nachdenkens, so war es wohl, grummelte er nur: „Für mich ist das nichts. Vielleicht für meine Kinder.“ Oder sagte er sogar: Enkel? Der Brexit hat die Gedanken an jenes Gespräch neu belebt. Heraus kommt ein Nein, aus Überzeugung, ohne Zwischentöne, ohne Spielraum. Die Zeit seither hat nichts geändert, und wenn die Kinder (oder Enkel) anderer Meinung waren, haben sie nicht in genügender Zahl abgestimmt. Auch wenn sein Gesicht verblasst ist: In der Erinnerung gibt dieser Mann dem Brexit eine Gestalt. pmUrsprünglich als Wirtschaftspolitisches Streiflicht, später in einer eigenen Rubrik „Streiflichter“: Glossen begleiten die Niedersächsische Wirtschaft von Anfang an und hatten schon in Vorgänger-Publikationen ihren Platz. An dieser Stelle finden Sie jeden Freitag eine Glosse in dieser Tradition.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]