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Das drohende Fahrverbot für Dieselfahrzeuge, der Rückbau von Straßen, die Verringerung von Parkraum, aber auch die aufgebrachten Ideen einer City-Maut oder flächendeckendem Tempo 30 innerhalb der Stadt bereiten der Wirtschaft in Hannover Sorge. Zusammen mit anderen Kammern und Verbänden hat die IHK Hannover am 7. Februar ihre Kritik vorgebracht. Was die Wirtschaft besorgt und wie es besser laufen kann, soll nun mit den Politikern besprochen werden.
[/vc_column_text][vc_column_text]Nachdem im Januar neue Forderungen nach Tempo 30 und einer Citymaut für Hannover laut wurden, haben sich sechs Kammern und Verbände über ihre Positionen in Sachen Verkehr ausgetauscht und zusammengeschlossen. Zu dem Aktionsbündnis gehören neben der IHK Hannover, die Handwerkskammer Hannover, der Einzelhandelsverband Hannover, der Dehoga, die City-Gemeinschaft und der Verband Haus & Grundeigentum. Gemeinsam wollen die sechs Akteure weitere Einschnitte an der Verkehrsinfrastruktur zulasten von Gewerbetreibenden, Handwerkern und Pendlern, die mit dem Auto oder Lieferwagen in die Stadt fahren verhindern. Die Wirtschaft spricht sich für kluge Konzepte aus, die die Interessen von Umwelt und Wirtschaft in Einklang bringen sowie für eine faire Diskussion. Es sei zu einfach und nicht wirkungsvoll nur auf Maßnahmen zur Verdrängung und Behinderung des Verkehrs zu setzen.

„Wir wollen mit den Fraktionen ins Gespräch kommen, damit wirtschaftliche Erwägungen in der Diskussion wieder eine größere Rolle spielen“, unterstrich Christian Bebek, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Hannover und Leiter der Abteilung Industrie und Verkehr bei einem Pressetermin am 7. Februar. Die Kammer stehe zwar im regelmäßigen Austausch mit der Stadt zu Verkehrsthemen, allerdings finden sich die Ergebnisse dann selten in der politischen Diskussion wieder.

Die gute Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln ist für die Unternehmen im Stadtgebiet ein wichtiger Faktor, merkte Bebek an. „Auf rund 290.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze im Stadtgebiet kommen rund 160.000 Einpendler, also Beschäftigte, die tägliche ihre Wege in die Stadt und wieder heraus finden müssen. 60000 von ihnen wohnen in Orten, die außerhalb der Region Hannover liegen. Für sie gibt es oft keine realistische Alternative zum Auto.“ Weitere Einschränkungen auf den Verkehrswegen und steigende Parkkosten würden nur Frust auslösen. Ein nicht zu unterschätzender Faktor auch für den Innenstadthandel, der der nicht nur mit umliegenden Städten und Einzelhandel auf der grünen Wiese, sondern auch mit dem Onlinehandel konkurrieren müsse.

In den letzten zwei Jahren ist die Zahl der Passanten in Hannovers Innenstadt bereits gesunken, sagte Martin Prenzler, Geschäftsführer der City-Gemeinschaft, die die Interessen des Einzelhandels in der Innenstadt vertritt. „Die Baumaßnahmen der letzten Jahre in der City haben alle zu Einschränkungen für den Individualverkehr geführt.“ So seien bereits viele Parkplätze verschwunden, ohne dass sie ersetzt würden, wie etwa durch die Bebauung am Marstall. Auch durch die geplante Bebauung des Köbelinger Markts fielen viele Parkplätze weg, die rege von Besuchern der Stadt genutzt werden. Um attraktiv zu bleiben, brauche es allerdings mehr Angebote für die Menschen, damit sie schneller und bequemer in die Innenstadt gelangen können. „Das Parkleitsystem in Hannover stammt aus den frühen neunziger Jahren. Wieso gibt es kein Bestreben dieses zu modernisieren?“ In anderen Städten gebe es bereits Systeme, die auch das Buchen eines Parkplatzes von zu Hause ermöglichten.

Kritik gab es auch an den von der Stadt genannten Zahlen zur Auslastung der hannoverschen Parkhäuser, die mit 49 Prozent angegeben wurde. Dabei sei allerdings nicht erwähnt worden, dass diese Zahl auf 365 Tage bezogen sei. Betrachte man die Zahlen ohne Sonn- und Feiertage sowie die Nachtzeiten ergebe sich eine Auslastung von 90 Prozent, führte Prenzler aus. Er richtete daher die Bitte an alle Beteiligten in der Diskussion zu seriösen Inhalten und belastbaren Zahlen zurückzukommen.

„Wir möchten fair diskutieren“, ergänzte Peter Karst, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover, der sich unter anderem gegen ein drohendes Dieselfahrverbot, eine weitere Verengung des Cityrings aussprach. „Handwerker sind auf ein funktionierendes Verkehrssystem und auch auf vorhandene Parkräume angewiesen.“ Es sei nicht sinnvoll, wenn sich Wertschöpfungsverluste ergeben, weil Handwerker in der Stadt im Stau stehen. Deswegen sei auch das Baustellenmanagement zu verbessern.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_separator][vc_single_image image=“5746″ img_size=“large“ add_caption=“yes“][/vc_column][/vc_row]

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