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Die hannoversche Wertgarantie-Gruppe will nach dem bislang besten Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte auch 2019 weiter wachsen. Das sagte Vorstandschef Thomas Schröder bei der Bilanzpressekonferenz.
[/vc_column_text][/vc_column][vc_column][vc_column_text]Sie fühlen sich wohl in Nischen. Und die nächste zeichnet sich gerade auf den bundesdeutschen Bürgersteigen ab: Die Wertgarantie-Gruppe arbeitet an der Zulassung als Kfz-Versicherer, Haftpflicht und Kasko – für E-Scooter oder Elektroroller. Über deren Zulassung wird gerade heftig diskutiert, und die neuen, hippen Zweiräder würden ziemlich nahtlos an das Wertgarantie-Geschäft mit Fahrradversicherungen anschließen. Sie sind aber, sagt Vorstandsmitglied Patrick Döring, versicherungsregulatorisch Kraftfahrzeuge. Unabhängig davon will die Wertgarantie ihre Erfahrungen mit Fahrrädern, darunter eben auch E-Bikes und Pedelecs, im Besonderen und die Erfahrung als Spezialversicherer im Allgemeinen ausspielen. „In der Nische“, sagt Döring, „sind wir ein Riese.“ Ansonsten eher klein, fügt er hinzu.

Wenn auch nicht mehr ganz so klein, wie es Dörings Vorstandschef Thomas Schröder es mit einer gehörigen Portion Untertreibung manchmal gerne darstellt. Die Gruppe, vor 56 Jahren gegründet, sei kein völlig unbedeutender Steuerzahler und Arbeitgeber in Hannover, sagt er lächelnd. Und der Konzernüberschuss mit 16,4 Mio. Euro „sehr schön gestiegen“ – um 2,2 Mio. Euro, um genau zu sein. Es ist ein neuer Rekordwert, und das bei einem Kapitalanlageergebnis von minus 4,1 Mio. Euro: Zu lange im Aktienmarkt geblieben, räumt Schröder ein. Das war es aber auch schon mit den schlechten Nachrichten. Mit 1,7 Millionen Verträgen eine neue Bestmarke beim Neugeschäft. Der Zahl der Kunden stieg in der Gruppe um 13 Prozent auf 6,2 Millionen. Die Beitragseinnahmen erreichten 277 Mio. Euro, ein Plus von 12 Prozent. Hinzu kommt ein Umsatz mit Garantie-Dienstleistungen von 26,5 Mio. Euro. Die Schadenquote wurde gesenkt, die kombinierte Schaden-Kosten-Quote fiel von 94 auf 90 Prozent. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich um knapp 50 auf jetzt 780, davon 490 am Stammsitz in Hannover. Damit hat sich die Belegschaft in den vergangenen zehn Jahren weit mehr als verdoppelt. Und der Versicherer hätte gerne noch weitere Leute an Bord genommen: Derzeit sind 20 Stellen für IT-Entwickler offen. „Das größte Wachstumsrisiko“, sagt Patrick Döring. Man könne die vielen Digitalisierungsideen gar nicht schnell umsetzen, wie man das eigentlich wolle.

Unter dem Strich war 2018 damit ein „sehr, sehr gutes Geschäftsjahr“, sagt Thomas Schröder. Selbst das ist eine gewisse Untertreibung: Eigentlich war es das beste Geschäftsjahr seit Unternehmensgründung, wie der Wertgarantie-Chef an anderer Stelle deutlich macht. Doch das hat er in den vergangenen Jahren regelmäßig gesagt. Die Gruppe ist in den vergangenen Jahren nicht nur bei den Mitarbeiterzahlen gewachsen. Im Jahr 2000 zählte die Wertgarantie noch rund 400.000 Kunden. In diesem Jahr will Schröder die Marke von 6,5 Millionen Kunden knacken. Er peilt dazu trotz zunehmender Konkurrenz ein Neugeschäft von 1,8 Millionen Verträgen an, mit entsprechendem Beitragswachstum.

Die Gruppe profitiert dabei von Trends. Ursprünglich entstanden aus der Garantieverlängerung für Fernseher, werden heute sämtliche technischen Geräte im Haushalt versichert. Und die Zahl der Geräte steigt nicht nur, sie werden auch teurer. Das zeigt sich insbesondere bei Handys, die rund ein Drittel der Verträge ausmachen. Beharrlich und trotz Rückschlägen hat die Gruppe in den vergangenen Jahren auch das Geschäft mit Fahrrädern und mit Tierkrankenversicherungen erschlossen und ausgebaut: Fahrräder, insbesondere die elektrisch unterstützten, erleben derzeit eine Hochphase. Und die Möglichkeiten bei der Behandlung von Hunden oder Katzen erreichen heute die der Humanmedizin, so Patrick Döring, der für die Agila Tierkrankenversicherung in der Wertgarantie-Gruppe zuständig ist.

In den vergangenen Jahren hat die Versicherungsgruppe auch das Auslandsgeschäft ausgebaut. In Österreich und den Niederlanden treten die Hannoveraner mit der Marke Wertgarantie an. In Spanien kam Ende 2017 die Garante Corredores S.L. mit Sitz in Madrid hinzu, und seit 2014 gehört die Société Française de Garantie S.A zur Gruppe. Die Wertgarantie ist außerdem in Luxemburg und Belgien aktiv. Der französische Markt steuerte im vergangenen Jahr rund 380.000 Neuverträge bei, und etwa genauso viele kamen insgesamt aus den übrigen Auslandsmärkten.

Wertgarantie-Verträge werden über aktuell rund 6500 Fachhändler beim Verkauf von Geräten vertrieben. 600 neue Partner habe man im vergangenen Jahr hinzugewonnen, so Thomas Schröder. Im vergangenen Jahr wurden rund 125 Mio. Euro an Schäden ausgezahlt, elf Prozent mehr als 2017. Dabei stieg der Anteil der Reparaturen: Aus Sicht der Wertgarantie ein Beitrag zur Nachhaltigkeit. Der Versicherer betreibt einen Handy-Reparaturdienstleister in Oberkrämer bei Berlin und baut gerade ein Vergleichsportal auf, über das online Handy-Reparaturdienste gefunden und preislich verglichen werden können. Mit solchen Aktivitäten hat die Wertgarantie in den vergangenen Jahren ihre Nische abgerundet.

Die Digitalisierung ist sonst ein zentrales Thema für die Wertgarantie: Angesichts der niedrigen Tarife setzt der Versicherer intensiv auf automatisierte Prozesse. Wenn alle Daten vorliegen, dauert es nur wenige Sekunden, bis eine Schadensmeldung abgewickelt sei, so Thomas Schröder. Das ist auch erforderlich bei rund täglich 4000 solcher Meldungen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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