Was passiert, wenn sich Auszubildende ein halbes Jahr lang intensiv mit der Digitalisierung beschäftigen? Wenn die Azubis Digitalisierungsscouts sind, dann können es mitunter beachtliche Projekte sein, die ihren Unternehmen sehr nützlich sein können.

Vor wenigen Wochen haben 36 Auszubildende aus zehn Unternehmen die Ergebnisse ihrer Digitalisierungsprojekte in Hannover vorgestellt. Die Azubis haben als „Digitalisierungsscouts“ im letzten halben Jahr Ideen erarbeitet und umgesetzt. Begleitet wurden sie dabei vom RKW, das das Projekt deutschlandweit durchführt. Die IHK Hannover unterstützte das Projekt als regionaler Partner. Hannover gehörte zu den ersten Regionen in Deutschland, in denen das Projekt „Auszubildende als Digitalisierungsscouts“ Mitte April 2019 gestartet ist. Das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Projekt hat das Ziel, mit Hilfe der Azubis Digitalisierungspotenziale in den Unternehmen zu entdecken. Dazu nutzen die Auszubildenden digitale Hilfsmittel und ihre eigene Perspektive auf ihre Ausbildungsbetriebe. Im Team entwickelten sie daraus eine Projektidee und setzen diese nach der Zustimmung der Geschäftsführung auch um. Begleitet wurde jedes Unternehmen dabei von einem Coach der RKW Nord. Das Besondere am Digiscouts-Projekt ist letztlich, dass sowohl Unternehmen als auch Auszubildende profitieren: Die Unternehmen gewinnen neue Perspektiven und Impulse für die Optimierung von Prozessen. Die Auszubildenden erhalten die Gelegenheit, aktiv den digitalen Wandel im Unternehmen mitzugestalten. Entsprechend vielfältig sind auch die Betriebsprojekte der zehn Unternehmen in Hannover ausgefallen. „Die Generation Z steht jetzt auf dem Sprung von der Schule in die Wirtschaft. Mit Smartphone, Web und Social Media aufgewachsen, bringen die Digital Natives eine Menge Know-how und Flexibilität in die neue Arbeitswelt mit. In den Digiscout-Projekten kann man deutlich sehen, wie produktiv es für die Betriebe ist, wenn diese neue Generation von Auszubildenden sich einmal frei entfalten und digitale Ideen umsetzen kann“, sagte Dr. Günter Hirth, Leiter Berufsbildung bei der IHK Hannover.
Platz 1 für Azubis der LieblingsBar
Die Azubis der hannoverschen „LieblingsBar“ von Manuel Mauritz und Chi Trung Khuu durften sich über den ersten Platz freuen. Die Auszubildenden des 2. Lehrjahres, Mert Kural, Thai-Thomas Nguyen, Lennart Piskol und Jan-Niclas Schindler, haben für die Bar die Online-Lernplattform „moodle“ entwickelt, über die künftig neue Mitarbeiter und Auszubildende im Gastronomiegewerbe sich durch ein digitales Selbststudium eigenständig Schritt für Schritt einarbeiten können. Dazu gibt es regelmäßige Mitarbeiter-Meetings und Workshops. Wer mit „moodle“ lernt, kann mit Hilfe von integrierten Tests die eigenen Fortschritte überprüfen. Die App erleichtert und beschleunigt so die Einarbeitung neuer Mitarbeiter und sorgt für einen möglichst einheitlichen Wissensstand.

Unternehmen, die am Projekt „Auszubildende als Digitalisierungsscouts“ teilgenommen und ihre Projekte im Markt der Digiscouts präsentiert haben:
Daume GmbH
edicos Consulting & Software GmbH & Co. KG
Hotel Kleefelder Hof
Kruse & Kamien Schaltanlagen GmbH
LieblingsBar, Mauritz&Khuu GbR
Mahr GmbH
meta Fackler Arzneimittel GmbH
Möbel Hesse GmbH
NORO Gesellschaft für Rohrsysteme mbH
temps GmbH
Mehr zu dem Projekt finden Sie unter www.digiscouts.de.

 

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