+++ Aktualisiert am 17. März 2020, 9.00 Uhr+++
Seit heute Morgen (17. März) sind in Niedersachsen weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in Kraft. Danach dürfen nur noch die Geschäfte des täglichen Bedarfs öffnen – die allerdings sogar länger und sonntags unter bestimmten Bedingungen. Unter anderem werden auch Bars, Clubs und Diskotheken geschlossen. Restaurants und Speisegaststätten können nur noch bis 18 Uhr offen bleiben. Das kündigten Ministerpräsident Stephan Weil und Gesundheitsministerin Carola Reimann in einer Pressekonferenz an.

Die Landesregierung wird die Einzelheiten über einen Erlass regeln. Ministerpräsident Weil sagte, dass nach Ostern eine erste Bilanz gezogen werden soll, ob die Maßnahmen zur Verlangsamung der Corona-Ausbreitung greifen.

Angesichts der Entwicklung des Infektionsgeschehens in Europa, Deutschland und Niedersachsen kündigt Gesundheitsministerin Carola Reimann folgende Maßnahmen im Kampf gegen Covid-19 an: „Wir haben die Gesundheitsbehörden angewiesen, alle öffentlichen Veranstaltungen sowie private Versammlungen in Niedersachsen zu untersagen. Auch sämtliche Kultur- und Freizeiteinrichtungen sind ab Dienstag zu schließen. Das gleiche gilt für die Teile des Einzelhandels, die nicht für den täglichen Bedarf erforderlich sind.“

Ausdrücklich nicht geschlossen werden, so die Pressemitteilung des niedersächsischen Sozialministeriums, der Einzelhandel für Lebensmittel, Wochenmärkte, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Tankstellen, Banken und Sparkassen, Poststellen, Frisöre, Reinigungen, Waschsalons, der Zeitungsverkauf, Bau-, Gartenbau- und Tierbedarfsmärkte sowie der Großhandel. Für diese Bereiche soll auch das Verkaufsverbot am Sonntag aufgehoben werden.

Über Hilfen für Unternehmen soll in den nächsten Tagen beraten werden. Unter anderem geht es um einen niedersächsischen Nachtragshaushalt. Dabei sollen die Maßnahmen auf Bundesebene berücksichtigt werden.

Bereits in den vergangenen Tagen wurden die Maßnahmen, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, drastisch intensiviert. Die Auswirkungen der mittlerweile als Pandemie eingestuften neuen Lungenkrankheit auch auf die Wirtschaft sind massiv. Die IHK Hannover bietet auf ihrer Website aktuelle Informationen für Unternehmen: www.hannover.ihk.de/corona.

Die IHK Niedersachsen als Arbeitsgemeinschaft der niedersächischen Industrie- und Handelskammern hat in den ersten Märztagen in einer aktuellen Umfrage ermittelt, wie Unternehmen nach heutigem Stand von der Ausbreitung des Coronavirus betroffen sind. Danach rechnet in Niedersachsen knapp die Hälfte der Unternehmen teils mit deutlichen Umsatzeinbußen in den kommenden Wochen. Die Umfrage fand jedoch noch in einer frühen Phase der Corona-Epidemie statt. Mitte April werden die Ergebnisse der nächsten IHK-Konjunkturumfrage veröffentlicht.

+++ Aktualisierungen folgen, wenn weitere Informationen vorliegen, insbesondere der angekündigte Erlass der Landesregierung. +++

 

 

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