Die Thimm-Gruppe ist nach gutem Start für 2020 vorsichtig optimistisch. Zuwächse bei Absatz und Ergebnis im Vorjahr sowie weitere Standorte bilden die Basis für die weitere Entwicklung.

Trotz Ausbreitung der Corona-Pandemie nach Europa im Laufe des ersten Quartals ist die Northeimer Thimm-Gruppe gut ins Jahr gestartet und erwartet 2020 weiterhin ein Umsatzwachstum. Das hänge aber maßgeblich vom weiteren Verlauf der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen ab, sagte Mathias Schliep, Vorsitzender der Geschäftsführung, Ende Mai bei der Veröffentlichung der Bilanzzahlen für 2019. „Derzeit sind wir aufgrund der aktuellen Auftragslage vorsichtig optimistisch.“

Mehr Absatz – weniger Umsatz

Im vergangenen Jahr verzeichnete der Verpackungsspezialist bei steigendem Absatz einen Umsatzrückgang von rund drei Prozent auf 623 Mio. Euro. Als Grund nennt Schliep gesunkene Preise von Vorprodukten. „da wir reduzierte Preise für Wellpappenrohpapiere, unsere wichtigsten Rohstoffe, an unsere Kunden weitergeben.“

Mathias Schliep.

Darüber hinaus habe es aufgrund der Entwicklungen in der Automobilindustrie einen Umsatzrückgang bei Industriegüterverpackungen gegen. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibung und Restrukturierungsaufwand (EBITDAR) stieg dagegen um 20 Prozent auf 56,1 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote der Thimm-Gruppe lag am Ende des Geschäftsjahres 2019 mit 41 Prozent über dem Vorjahreswert (37,5 %).

 

Neue Werke leisten ihre Beiträge

Zur weiteren Entwicklung werden aus heutiger Sicht, so Mathias Schliep, die Ende 2019 neu in die Unternehmensgruppe aufgenommenen Standorte einen bedeutenden Teil beitragen: Das waren die ISL Schaumstoff-Technik GmbH im südhessischen Viernheim sowie der Geschäftsbetrieb der ISL Verpackungstechnik GmbH in Serba in Thüringen. Darüber hinaus übernahm das zur Thimm-Gruppe gehörende polnische Joint Venture TOP Packaging zum 1. Oktober vergangenen Jahres die United Packaging SA in Skarbimierz nahe Wroclaw (Breslau). Daneben investierte Thimm in das Produktionswerk im rumänischen Sibiu, insbesondere in eine neue Wellpappenanlage. Die Maschine wurde Mitte April 2019 in Betrieb genommen und verdreifacht die Kapazität für die Wellpappenherstellung. Insgesamt betrug das Investitionsvolumen für den Ausbau bestehender Standorte und Produktionstechnologien sowie Produktdiversifikation und Expansion 34 Mio. Euro.

Über 20 Standorte vor allem in Europa

Das 1949 gegründete Familienunternehmen Thimm beschäftigt aktuell mehr als 3500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 22 Standorten in Deutschland, Tschechien, Rumänien, Polen, Frankreich und Mexiko. In Northeim. In Northeim sind es rund 530 Beschäftigte, darunter 45 Auszubildende.

Panemie beeinflusst Planung

Mathias Schliep: „Die Ausbreitung der Corona-Pandemie Anfang des Jahres nach Europa und Deutschland ändert in erheblichem Maße die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die unserer Planung für 2020 zu Grunde lagen. Weltweit wird ein deutlicher Konjunktureinbruch für das zweite Quartal 2020 erwartet. Die Auswirkungen der Pandemie auf die Thimm Gruppe sind ganz unterschiedlich. Aktuell verzeichnen wir eine steigende Nachfrage nach Verpackungen für Konsumgüter des täglichen Bedarfs, wohingegen die Nachfrage nach Verpackungen für die Automobilindustrie bzw. den Industriegütersektor zwischenzeitlich zum Teil deutlich gesunken ist. Insgesamt zeigt sich in dieser Krise, wie wichtig Verpackungen für das Aufrechterhalten der Lieferkette und die Versorgung mit Lebensmitteln sowie pharmazeutischen und medizintechnischen Produkten sind. Verpackungen sind ein integraler Bestandteil der Versorgungsicherung der Bevölkerung.“

www.thimm.de

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