Manchmal schreiben sich Fortsetzungen geradezu selbst. Letzte Woche ging es an dieser Stelle um Medienkompetenz, um die Fähigkeit, zwischen Lüge und Wahrheit zu unterscheiden. Vor ein paar Tagen kamen dann die Macherinnen und Macher der Pisa-Studie mit ein paar deutlichen Ergebnissen. Nicht nur, dass Jugendliche überhaupt weniger lesen: Gerade gedruckte Bücher fallen mehr und mehr durch den Rost. Die haben aber gegenüber digitalen Lesestoff klare Vorteile, wenn es ums Verstehen und Merken geht. Die Lesefähigkeit nimmt also ab. Zur Erinnerung: In den Unternehmen werden seit Jahren zunehmend Jugendlichen Lücken in Kernbereichen der Bildung, auch beim Lesen und Schreiben, beklagt. Keine Trendumkehr also.

Und fast die Hälfte der Jugendlichen hat laut Pisa-Studie auch Probleme, zwischen Nachricht und Meinung zu unterscheiden. Das ist nicht nur der erste Schritt, um Fake News zu erkenne. Hinzu kommt: Die Digitalisierung fordert immer mehr Entscheidungskompetenz von Mitarbeitern. Und auch dazu ist es wichtig, dass man zum Beispiel etwas, das man liest, zunächst mal richtig einordnet. Nicht gut für die Wirtschaft also, wenn auch bei dieser Kompetenz die Lücken größer werden. pm

Ursprünglich als Wirtschaftspolitisches Streiflicht, später in einer eigenen Rubrik „Streiflichter“: Glossen begleiten die Niedersächsische Wirtschaft von Anfang an und hatten schon in Vorgänger-Publikationen ihren Platz. An dieser Stelle finden Sie jeden Freitag eine Glosse in dieser Tradition.

Jetzt Artikel teilen!