„Das beste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte“ präsentierte Uwe Reuter (65), Vorstandsvorsitzender der VHV-Gruppe, zusammen mit seinen Vorstandskollegen Thomas Voigt und Frank Hilbert. Es war Reuters letzte Bilanzpressekonferenz. Nach zwei Jahrzehnten an der Spitze der VHV soll Mitte kommenden Jahres Thomas Voigt (60), derzeit Vorstandschef der VHV Allgemeine Versicherung AG und Mitglied der Vorstände VHV a.G. und VHV Holding AG, Chef der VHV-Gruppe werden. „Unsere Gruppe ist heute so stark wie wahrscheinlich niemals zuvor. Wir konnten erneut Marktanteile gewinnen, unsere ambitionierten Ergebnisziele übertreffen und haben die Herausforderungen der Corona-Pandemie bis jetzt hervorragend gemeistert. Wir haben die Erträge dazu verwendet, nochmals stärker in unsere Zukunft zu investieren, mit einer konsequenten Fortsetzung unseres Digitalisierungskurses und einer erheblichen weiteren Stärkung unserer Substanz und Rücklagen“, so Reuter weiter.

Auf Gruppenebene stieg die Zahl der Versicherungsverträge um rund 6 Prozent auf 11,94 Mio. Stück. Die verdienten Beiträge erhöhten sich um rund 8 Prozent auf 3,51 Mrd. Euro. Trotz erheblicher Belastungen aus Corona, Null-Zins-Politik und weiter steigender Regulierung erzielte das Unternehmen ein Konzernergebnis von 183 Mio. Euro (2019: 192 Mio. Euro) nach substanzstärkenden Maßnahmen. Das Ergebnis vor Steuern und substanzstärkenden Maßnahmen betrug 422 Mio. Euro – nach 285 Mio. Euro im Vorjahr. Der Kapitalanlagebestand stieg um 3,1 Prozent auf 17,03 Mrd. Euro, das Kapitalanlageergebnis stieg um rund 4,4 Prozent auf 527,1 Mio. Euro. Insgesamt wurden die haftenden Eigenmittel einschließlich der Schwankungsrückstellungen um 10,7 Prozent auf 3,01 Mrd. Euro erhöht.

Die Ergebnisse nach Sparten: Im Leben-Geschäft der Hannoversche Lebensversicherung AG stieg die Anzahl der Verträge um rund 2 Prozent auf mehr als 1,07 Mio. Verträge, die Beitragseinnahmen erhöhten sich um 2 Prozent auf 1038,6 Mio. Euro. Der Bereich der Kompositversicherung (VHV Allgemeine Versicherung AG und VAV AG, Wien) wuchs marktüberdurchschnittlich: Die Zahl der Versicherungsverträge erhöhte sich um rund 6 Prozent auf 10,87 Mio. Verträge, die Beitragseinnahme stieg um 11 Prozent auf rund 2,5 Mrd. Euro. Als Spezialversicherer der Bauwirtschaft profitierte die VHV von ihrer Kompetenz bei unverändert starker Baukonjunktur. In der der Kfz-Versicherung – der größten Sparte des Unternehmens – kletterte die Zahl der Verträge um rund 7 Prozent auf 7,6 Mio. Verträge, der verdiente Beitrag stieg um rund 5 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro.

In beiden Bereichen hat das Unternehmen große Schritte zu einem digitalen Versicherungsunternehmen gemacht. So wurde beispielsweise ein webbasiertes Maklerverwaltungsprogramm eingeführt. Dieses und andere Digitalisierungsprojekte will die VHV auch künftig mit hohen Investitionen vorantreiben. Ein Abbau der Belegschaft – aktuell beschäftigt die VHV 3250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – sei nicht zu befürchten. „Wir haben in den letzten Jahren bewiesen, dass Produktivitätsverbesserungen nicht zum Arbeitsplatzabbau führen. Wir haben die Zahl der Arbeitsplätze trotz Automatisierung erhöht“, so Reuter.

Reuter erklärte auch, dass das Kapital der VHV Stiftung um 20 Mio. Euro auf über 50 Mio. Euro erhöht wurde. Damit zähle die VHV Stiftung zu einer der größten Stiftungen in der Region Hannover.

In seinem Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr erklärte der Vorstandsvorsitzende gewohnt sachlich, dass das erste Quartal positiv verlaufen sei, die weitere Entwicklung aber noch nicht verlässlich eingeschätzt werden könne. Man sei jedoch zuversichtlich, auch das Geschäftsjahr 2021 sehr erfolgreich zu absolvieren.

 

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