Mal kurz durchatmen: Im Rückblick auf die letzten ein, zwei Jahre scheint es doch so, als wäre beim Ziel einer die Geschlechter berücksichtigenden Sprache in relativ kurzer Zeit eine Etappe erreicht. Geht es Ihnen auch so? Man stolpert inzwischen über das generische Maskulinum, also eine Sprachvariante, in der ausschließlich die grammatikalisch männliche Form verwendet wird, um damit aber alle anzusprechen. Es geht nicht mehr ohne die weibliche Form, und es geht bei vielen inzwischen ganz selbstverständlich in das gesprochene und geschriebene Wort ein. Auch die hitzigen Diskussionen um Gender-Sternchen oder sonstige Schreibweisen sowie die dazugehören Sprech……..pausen sind seltener geworden. Allerdings, so scheint es, auch die strikten Vorgaben: Immer mehr sprechen und schreiben so, wie sie es für richtig halten – nur eben nicht mehr ausschließlich und ausschließend männlich. Das gilt auch oder vielleicht insbesondere für Unternehmen, wenn man sich zum Beispiel die Pressemitteilungen und Medieninformationen ansieht. Sprache verändert sich – und diese Veränderung, diese Etappe wurde in ziemlich kurzer Zeit erreicht. So weit, so gut. Aber nach wie vor gilt: Wenn es um den Ausgleich zwischen den Geschlechtern gilt, um Chancen und Anerkennung, steht die Sprache nicht im Mittelpunkt. Da warten noch ganz andere Aufgaben. Aber man kann ja mal kurz durchatmen und sagen: Ein paar Schritte sind gemacht. (pm)

Ursprünglich als Wirtschaftspolitisches Streiflicht, später in einer eigenen Rubrik „Streiflichter“: Glossen begleiten die Niedersächsische Wirtschaft von Anfang an und hatten schon in Vorgänger-Publikationen ihren Platz. An dieser Stelle finden Sie jeden Freitag eine Glosse in dieser Tradition.

Jetzt Artikel teilen!