Die Hannoversche Volksbank hat ihre Bilanzsumme im Jahr 2022 auf 8,2 Mrd. Euro gesteigert, was einem Wachstum von 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. „Wir können von einem sehr erfolgreichen Jahr berichten, auch wenn es für die Weltwirtschaft nicht das schönste Jahr war, allein durch die vielen tragischen Ereignisse“, erklärte Jürgen Wache, Sprecher des Vorstands der Hannoverschen Volksbank bei der Vorstellung der Geschäftszahlen am 15. Februar in Hannover.

Die Bank konnte im vergangenen Jahr noch von der wachsenden Zahl der vergebenen Immobilienkredite an den privaten und gewerblichen Mittelstand profitieren. Nach der Zinswende, gegen Ende des Jahres ging das Interesse an Immobilien und Finanzierungen aber spürbar zurück, wie Wache berichtete.

Die Bank gehört zu den zwanzig größten Volks- und Raiffeisenbanken Deutschlands. Auf der Passivseite der Bilanz wuchsen die Einlagen um 190 Mio. Euro (+3,4 Prozent) auf 5,8 Mrd. Euro (Vorjahr: 5,6 Mrd. Euro). Trotz der inzwischen sinkendenden Sparquote in Deutschland legten insbesondere die privaten Kundinnen und Kunden im Jahr 2022 weiter Geld auf die hohe Kante.

Der Bestand der herausgegebenen Kredite (Forderungen gegenüber Kunden) der Hannoverschen Volksbank wuchs im Jahr 2022 wiederum, diesmal um bemerkenswerte 11,1 Prozent bzw. 643 Mio. Euro. Der Kreditbestand erhöhte sich dadurch auf 6,4 Mrd. Euro (Vorjahr: 5,8 Mrd. Euro). „Wir haben im letzten Jahr über 6000 Kredite mit einem Rekordvolumen von 1,8 Mrd. Euro zugesagt“, resümiert Wache, „die Schwerpunkte lagen wie in den Vorjahren in privaten Baufinanzierungen und bei den gewerblichen Finanzierungen in der Wohnungswirtschaft.

Im Wertpapier- und Fondsgeschäft spiegelt sich die Marktentwicklung des Jahres 2022 wider. Auf der einen Seite stiegen die von den Anlegern investierten Gelder auf eine Rekordsumme von 214,3 Mio. Euro. Andererseits führte insbesondere der starke Zinsanstieg zu Kursrückgängen bei den Wertpapierbeständen in Höhe von 385,8 Mio. Euro.

Der in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesene Zinsüberschuss nahm gegenüber dem Vorjahr leicht auf 138,8 Mio. Euro (Vorjahr: 137,9 Mio. Euro) zu. Die Zinserträge profitieren vom Kredit-Neugeschäft und den steigenden Zinsen.

Der Provisionsüberschuss nahm mit einem Plus von 4,8% auf 51,5 Mio. Euro (Vorjahr: 49,1 Mio. Euro) zu.

Das Eigenkapital der Bank wird weiterhin allen aufsichtsrechtlichen Anforderungen mehr als gerecht. Die Bank bewertet dieses als gute Basis für ein weiteres, kräftiges Wachstum.  Aus dem Jahresüberschuss von 16,4 Mio. Euro (Vorjahr: 16,3 Mio. Euro) will die Bank wieder eine Dividende von 5,5 Prozent zahlen, was die Vertreterversammlung aber noch beschließen muss.

Bei ihren eigenen Anlagen, darunter zahlreiche Staatsanleihen, musste die Hannoversche Volksbank im Jahr 2022 hohe Rückstellungen von mehr als 33 Mio. Euro bilden. Bei einer positiven  Entwicklung der Anlagen würde die Bank in den Folgejahren allerdings wieder profitieren.

Aktuell beschäftigt die Hannoversche Volksbank 1.006 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit 50 Auszubildenden sowie Studierenden zum Bachelor of Arts gibt die Bank vielen jungen Menschen eine berufliche Perspektive.

„Wir sind eine regionale Flächenbank geblieben, trotz der Einschnitte, die wir in unserem Filialnetz in den vergangenen Jahren vorgenommen haben“, sagte Jürgen Wache. Schließungen soll es nun keine weiteren geben; im Gegenteil. An ausgewählten Standorten erweitert die Bank ihre Flächen für die Beratung, wie zuletzt in Sarstedt oder Hemmingen.

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