+++ Aktualisiert am 6. März 2023 +++ Info zum Jobticket 100 und zur notwendigen Mitarbeiterzahl +++
Die Region Hannover und GVH wollen eine 365-Euro-Variante des ab Mai geltenden Deutschlandtickets als Job- und Sozialticket anbieten. Damit soll es möglich sein, für etwas mehr als 30 Euro monatlich den gesamten Nahverkehr in Deutschland zu nutzen.

Das geplante Angebot für ein deutschlandweit gültiges Jobticket funktioniert so: Die Region Hannover gewährt als Rabattgeber über den GVH den teilnehmenden Unternehmen, die eine Betriebsstätte in der Region Hannover haben müssen, einen Ticket-Rabatt von 13 Prozent. Dafür zahlen die Unternehmen 25 Prozent des Preises von 49 Euro eines Deutschlandtickets. Für die Beschäftigten in der Region Hannover kostet das Jobticket monatlich 30,38 Euro.

Als weitere Variante wird es innerhalb der Region Hannover Jobticket 100 geben. Arbeitgeber oder Arbeitgeberin erwerben dabei das Deutschland-Jobticket und gewährt den Beschäftigten einen Gesamtzuschuss in Höhe von 60 Prozent. Unter dieser Voraussetzung erhält das Unternehmen vom GVH einen Rabatt in Höhe von 40 Prozent, so dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer das Jobticket zum Nulltarif erhalten.

Und als weitere Neuerung: Die neuen Jobticket-Angebote im GVH können bereits von Unternehmen mit einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter erworben werden.

Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität

Im vergangenen Jahr haben rund 40.000 Menschen ein Jobticket im GVH genutzt. Zum Vergleich: Bei den regulären Abos zählte der GVH rund 34.000. Geplant ist ab Mai in der Region Hannover auch eine Variante als Sozialticket.

Regionspräsident Steffen Krach, der sich schon früh zur Idee eines 365-Euro-Tickets bekannte, sieht das Angebot als wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität und verweist auf die Erfahrungen im vergangenen Sommer, als die ÖPNV-Nutzung für 9 Euro monatlich möglich war. Man wolle es Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern so einfach wie möglich machen, auf das Auto zu verzichten, so Krach. Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover, betonte die Bedeutung eines attraktiven Jobticket ist wichtig für die Beschäftigten wie auch für Unternehmen. Außerdem solle die ÖPNV-Nutzung vereinfacht werden: “Wer künftig ein Jobticket nutzt, muss sich keine Gedanken mehr um Tarifzonen machen.“

IHK Hannover: Rechtzeitig Kapazitäten anpassen

Für die IHK Hannover begrüßte Hauptgeschäftsführerin Maike Bielfeldt die Regionspläne: „ Es ist zu erwarten, dass dadurch die ÖPNV-Nutzung deutlich steigt. Damit würde dieses Angebot einen wichtigen Beitrag zum Umbau des Verkehrssystems und zur Vermeidung klimaschädlicher Emissionen leisten“, so Bielfeldt. Hinzu komme die finanzielle Entlastung der Beschäftigten in den Unternehmen der Region. Die IHK-Chefin betonte aber auch, dass rechtzeitig für ausreichende Kapazitäten gesorgt werden muss: „Offen ist unserer Einschätzung nach aber, ob die vorhandene Infrastruktur des ÖPNV ausreicht, um einer höheren Nachfrage gerecht zu werden. Aus Sicht der IHK wird bei einem Erfolg des Jobtickets das regionale Nahverkehrsangebot deutlich ausgeweitet werden müssen. Das wiederum bedeutet, dass aufgrund der langen Planungszeiträume Ausbaumaßnahmen der Infrastruktur schnellstmöglich beginnen sollten.“

Derzeit laufen die Abstimmungen zu den Plänen mit der Landesverkehrsgesellschaft Niedersachen (LNVG), die den Plänen als Genehmigungsbehörde zustimmen muss. Final genehmigt und beschlossen werden die Ticket-Maßnahmen von der Regionsversammlung.

Kontaktaufnahme per E-Mail  Hannover.Jobticket@gvh.de

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