Die Unternehmen rings um den Ernst-August-Platz in Hannover wollen gemeinsam eine Verschönerung des Bahnhofsvorplatzes in der Innenstadt erreichen. Studierende der IU Internationalen Hochschule Hannover haben zudem Ideen entwickelt, mit denen Hannover noch attraktiver für den Tourismus werden könnte.

Vor gut einem Jahr haben sich die hannoverschen Gewerbetreibenden zusammengetan, um sich gemeinsam für eine Verbesserung der Verhältnisse auf dem Platz auszusprechen und darüber hinaus Impulse für die weitere touristische Entwicklung Hannovers zu geben. Am Montag, 19. Februar, hat die Interessengemeinschaft Ernst-August-Platz die Ergebnisse zweier Studien von Studierenden vorgestellt, die sich mit dem Platz und touristischen Potenzialen der Stadt eingehend beschäftigt haben.

Die Interessensgemeinschaft, an der von der Ernst-August-Galerie bis zur Sparda-Bank alle an den Platz anliegenden Unternehmen beteiligt sind, wünscht sich vor allem wieder mehr Sauberkeit und Ordnung auf dem Platz. „Jeder von uns kann inzwischen von äußerst unangenehmen Erlebnissen berichten“, sagte Alexander Rüter, Geschäftsführer des Central-Hotel Kaiserhof, in deren Räumen die Ergebnisse vorgestellt wurden.

Die Initiative möchte erreichen, dass der Platz als elfter Punkt in das hannoversche Innenstadtentwicklungskonzept 2035 aufgenommen wird, mit dem die verschiedenen Bereiche der Innenstadt Hannovers in den kommenden Jahren umgebaut werden sollen. Allerdings soll Oberbürgermeister Belit Onay der Interessensgemeinschaft wenig Hoffnung gemacht haben, wie Rüter berichtet.

Die Bahnhofsanlieger erwarten zudem im Zuge des Ausbaus des Bahnverkehrs und der Einführung des Deutschlandtakts mehr Reisende. „Hannover liegt mitten im Zentrum europäischer Verkehrsachsen. Darauf sollten wir vorbereitet sein“, sagt der Hotel-Geschäftsführer.

Um sich ein möglichst breites Bild von der Ist-Situation zu machen und Verbesserungsmöglichkeiten zu ermitteln, ist die Initiative auf die IU Internationale Hochschule Hannover zugegangen. In den vergangenen Monaten haben Studierende aus dem 4. und 5. Semester des Studiengangs Tourismusmanagement eine nichtrepräsentative Befragung unter Privat- und Geschäftsreisenden sowie Hannoveranerinnen und Hannoveranern durchgeführt.

Ein Auszug der Ergebnisse:

  • Die Befragten wünschen sich mehr Sauberkeit und Sicherheit
  • Der Wunsch nach mehr Grün ist deutlich vorhanden
  • Ein Großteil der Privatreisenden besucht Freunde/Familie in Hannover
  • Hannover wird als wenig attraktives Reiseziel wahrgenommen
  • Geschäftsreisende beurteilen die Stadt besser

 

Auch alte schrottreife Fahrräder gehören nach dem Willen der Interessensgemeinschaft nicht auf den Bahnhofsvorplatz Hannovers. Foto: Georg Thomas

Studierende der IU haben zudem Ideen erarbeitet, wie die Stadt weitere Tourismuspotenziale erschließen kann.

Die Stadt brauche „Leuchttürme“, wie etwa einen grünen „Rooftop-Walk“, sagte Ina zur Oven-Krockhaus. „Das hat keine andere Stadt – und würde gut zu Hannover und der Eilenriede passen.“ Allerdings lässt die Umsetzung seit geraumer Zeit auf sich warten, obwohl eine hohe Förderung für das Projekt eingeworben werden konnte.

Zu den weiteren Ideen, die die Studierenden auch für umsetzbar hielten gehört etwa die Einführung einer Hannover-App, in der Reisende alle Informationen finden. Zudem regten die jungen Menschen an, Hannover noch digitaler erlebbar zu machen, etwa durch VR und AR-Führungen.

Hannover sollte zudem mehr aus dem Titel „Unesco City of Music“ machen und darüber nachdenken, ein Musik-Museum oder einen Klangerlebnis-Spielplatz zu errichten.

Die Studierenden regten an, das Projekt „aufhof“ weiterzuführen. Für eine Aufwertung der Innenstadt kämen aus Ihrer Sicht auch Angebote zum Bouldern, Co-Working-Spaces, eine Rollschuhbahn oder Eventflächen für Partys in Betracht, um nur einige Beispiele zu nennen.

Die Stadt müsse auch für die Social-Media-Generation wieder interessanter werden.

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