Falls Deutschlands Fußball-Nationalmannschaft am 14. Juli das EM-Finale gewinnt, würde tags drauf ein Fünftel aller Beschäftigten im frischgebackenen Land des neuen Europameisters das Nationaltrikot überstreifen und damit zur Arbeit kommen. Das ergab eine, wie es heißt repräsentative, Umfrage im Auftrag der Online-Jobbörse jobtensor.com

Nun gut: Wir maßen uns natürlich keinesfalls an, zu beurteilen, wie groß die Chancen der deutschen Kicker auf den Titel sind. Zuletzt lief’s ja nicht so bei Turnieren. Aber befragt wurden die genau 1000 Menschen im März, als Deutschland zweimal Fußballspiele gewann. Die Kleiderordnung für den Tag danach konnte man also auf dieser Grundlage planen. Aber heißt das jetzt, dass bei etwa 20 Prozent der rund 45 Millionen Beschäftigten in Deutschland ein Nationaltrikot entweder schon im Schrank hängt oder liegt oder dass die Anschaffung eines zumindest im Original ja nicht ganz billigen Leibchens geplant ist? Nicht schlecht.

Vielleicht aber zeigt die Umfrage ja etwas ganz anderes. Wie groß nämlich die Hoffnung auf ein neues Sommermärchen ist. Dass die Menschen eigentlich darauf hoffen, im Trikot kommen zu dürfen. Weil dann nämlich wieder dieses Gefühl da wäre, das zu großen Teilen aus Begeisterung, Freude am Erfolg, Gemeinschaft und neuer Zuversicht gemischt ist. Wenn das zu haben ist: Her mit dem Titel. (pm)

Ursprünglich als Wirtschaftspolitisches Streiflicht, später in einer eigenen Rubrik „Streiflichter“: Glossen begleiten die Niedersächsische Wirtschaft von Anfang an und hatten schon in Vorgänger-Publikationen ihren Platz. An dieser Stelle finden Sie jeden Freitag eine Glosse in dieser Tradition.

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