Kurzvideos als Praktikumsberichte: Die Robert-Bosch-Gesamtschule aus Hildesheim hat in einem Pilotprojekt einen Beitrag zu einer besseren Berufsorientierung geleistet.

Zu jedem Praktikum gehört ein Bericht, der normalerweise einmal erstellt und dann in Vergessenheit gerät. Da die Eindrücke und Informationen aus den Unternehmen aber auch für andere junge Menschen wertvoll für die eigene Berufsorientierung sind, ist die Hildesheimer Robert-Bosch-Gesamtschule dieses Frühjahr zusammen mit dem Start-up DigitalschoolStory erstmals einen neuen Weg gegangen: Die 170 Schülerinnen und Schüler des neunten Jahrgangs haben nach ihren Praktika kurze Videos erstellt, die auch über TikTok oder Instagram laufen könnten. Der Gedanke bei dem bundesweiten Pilotprojekt: Kreative, informative und zeitgemäße Videos erreichen die Zielgruppe besser als alle anderen Medien und sorgen so für einen Multiplikatoreffekt. „Die evaluierte Lernmethode DigitalSchoolStory wurde schon mehrfach an unserer Schule eingesetzt und so war ich von der Idee dieser Pilotierung im Kontext der beruflichen Orientierung begeistert. So stellen wir nicht nur sicher, dass die Schülerinnen und Schüler sich intensiv mit ihren Erwartungen und Erfahrungen auseinandersetzen, sondern die nachfolgenden Jugendlichen sich anhand der Videos leichter orientieren können und der Dialog untereinander gestärkt wird“, sagt Schulleiterin Yvonne Schweppe. Dem schließt sich der Leiter der 9. Jahrgangsstufe an der Robert-Bosch-Gesamtschule und Projektkoordinator Christian Andreas an: „Wir sind als Schule davon überzeugt, dass wir mit diesem Format eine Win-Win-Situation schaffen können. Das Unternehmen erhält dadurch eine breite Aufmerksamkeit, die für das Gewinnen neuer Auszubildenden eine große Bedeutung haben kann und wir als Schule erleichtern unseren Schülerinnen und Schülern die Suche nach attraktiven Ausbildungs- und Praktikumsplätzen.”

Die jungen Menschen haben in den bis zu 90 Sekunden langen Videos zum Beispiel Auszubildende oder Mitarbeitende zu Wort kommen und sie aus der Praxis berichten lassen. In Hildesheim wurden die Videos über die interne Schulplattform verbreitet und somit auch jüngeren Jahrgängen zugänglich gemacht. So tragen Sie einen Teil zu einer besseren beruflichen Orientierung bei und erleichtern die Suche nach einem Ausbildungs- oder einem Praktikumsplatz. Durch die Videos erhalten die Suchenden einen schnellen und besseren Eindruck über die Betriebe in der Region und die Erfahrungen sowie Erlebnisse der älteren.

Der Praktikumsbericht im TikTok-Format macht aus den jungen Menschen, die nur Social-Media konsumieren, zu Gestaltenden. Sie verbessern ihre digitalen Fähigkeiten, erlernen Kompetenzen, wie agiles Arbeiten, Teamwork und Storytelling. Fähigkeiten, die in der veränderten Arbeitswelt hilfreich sind. Das Fraunhofer Institut für Angewandte Informationstechnik FIT hat die Lernmethode evaluiert und empirische Befunde zur Wirksamkeit der Methode bestätigt. Das gemeinnützige Unternehmen DigitalSchoolStory sieht in dem Verfahren zudem eine deutliche Stärkung der beruflichen Orientierung junger Menschen.

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