Wenn alles gut läuft, kann man ab 2020 in Hannovers City an der Leine auf einer stehenden Welle surfen. Der Stadt würde das Projekt Leinewelle gut stehen – zumal Wellenreiten längst kein Randsport mehr ist.
[/vc_column_text][vc_column_text]Wellenreiten am Leine-Ufer Hannovers: Das vor fünf Jahren von Heiko Heybey (47) initiierte Projekt um eine künstlich erzeugte, stehende Welle à la Eisbach in München nimmt Form an. Am Leineufer, vis à vis des Restaurants Aresto, ist die Location, an der, wenn alles gut läuft, das Projekt „Leinewelle“ Realität werden könnte. Der Bezirksrat Mitte der Stadt hat zugestimmt, alle städtischen Ausschüsse, die das Thema auf der Agenda hatten, haben sich einstimmig dafür ausgesprochen. Nur die Entscheidungen des Ausschusses für Haushalt, Finanzen und Rechnungsprüfung (Ende August und damit nach Redaktionsschluss) und des Verwaltungsausschusses (noch nicht terminiert) stehen noch aus. Zu guter Letzt muss die Region Hannover noch die wasserrechtliche Genehmigung erteilen; diese Entscheidung soll spätestens Anfang kommenden Jahres fallen.

Die Idee hinter der stehenden Welle: Die Leine wird an der engsten, strömungsstärksten Stelle am Flohmarktufer um etwa einen Meter vertieft. In diese etwa zehn Meter lange Vertiefung wird ein hydraulischer Wellenkörper eingebaut, der eine stehende Welle erzeugt. „Wir können da drei, sechs oder zehn Meter breit surfen – je nach Wassermenge“, erklärt Heybey. „Damit haben wir eine einmalige Wellenkanalkonstruktion, die es so in der Welt noch nicht gibt.“

Die bislang entstandenen Kosten für Gutachten und Baugenehmigung – rund 80 000 Euro – hat Heybey mit Hilfe von Sponsoren aus der Wirtschaft sowie Privatleuten gestemmt. Um das Projekt vorwärts zu bringen, hat er vor vier Jahren den Verein Leinewelle e.V. gegründet. Heybey ist Vorsitzender des Vereins, Sebastian Stern, Geschäftsführer der hannoverschen Agentur Windrich & Sörgel, ist zweiter Vorsitzender, und Lorenz Hansen, Geschäftsführer des Bau- und Immobilienunternehmens Gundlach, Kassenwart. Wer auf der Leinewelle surfen möchte, muss Vereinsmitglied werden, für Touristen sollen Tagesmitgliedschaften angeboten werden – Versicherungsschutz inklusive. Per App sollen die Surf-Slots gebucht werden können. Die Mithilfe der Mitglieder ist ausdrücklich erwünscht. „Ziel ist es, eine lebendige Vereinskultur zu haben – also nicht nur zu konsumieren, sondern auch, sich darum zu kümmern. Wir wollen auch ganz viel Jugendarbeit machen.“

Eine Reihe von Unternehmen aus der Region hat bereits signalisiert, dass sie die Leinewelle sponsern wollen. Ein fertiges Sponsorenkonzept hat Hebey in der Schublade. Außerdem hofft der Verein auf „Botschafter“, also Privatpersonen, um das Projekt zu finanzieren.

Heybey surft seit seinem 15. Lebensjahr. Nach seinem Architekturstudium hat er in Hannovers Nordstadt auf dem Engelbosteler Damm das Restaurant „Spandau-Projekt“ eröffnet. In Linden, da wo Ihme und Leine zusammentreffen, schuf er 2006 mit dem „Strandleben“ eine Feierabend-Oase am Wasser, die inzwischen auch Standup-Paddling-Boards verleiht. „Surfen in Hannover könnte ab 2020 möglich sein“, sagt Heybey. Das würde nicht nur die 11 500 Follower, die die Leinewelle derzeit auf Facebook hat, freuen. 2020 wäre ein gutes Jahr für das Projekt. Denn 2020 wird Wellenreiten erstmals olympisch. Lesen Sie auch die weiteren Teile unseres Fokus-Themas:

Teil 1 – Von Welle bis Jurte – Tourismus in Bewegung

Teil 2 – Leuchtturm am Dümmer – ein neuer Ferienpark entsteht

Teil 4 – Jurten, Adrenalin und neue Ausblicke

Teil 5 – Kultur-Tourismus-Magnet

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