Vom ehrFoto: Redaktionenamtlichen Studienprojekt zum erfolgreichen Start-up: Mit einem innovativen Zellstoff aus Abfällen der Ananaspflanze hat die eco:fibr GbR eine Alternative zum Papierrohstoff Holz geschaffen. Nun hat das Team ein Exist-Gründerstipendium über 133?500 Euro erhalten, um den Zellstoff aus Pflanzenresten in großem Maßstab zu extrahieren. Bereits im kommenden Jahr ist eine Musterfabrik auf einer Partnerplantage in Costa Rica geplant.
Die ursprüngliche Idee kam den Studierenden vor vier Jahren bei einer Reise in das Land in Zentralamerika. Denn bei der Ernte der jährlich rund 25 Millionen Tonnen Ananas fällt eine Menge Grünabfall an. Die dicken und stacheligen Ananasblätter sind schwer kompostierbar und werden bisher in der Regel arbeitsintensiv untergepflügt oder verbrannt. Eco:fibr hat ein Verfahren entwickelt, mit dem sie das Entsorgungsproblem lösen und gleichzeitig Bäume vor der Abholzung bewahren, denn die Pflanzenreste sind ein idealer Rohstoff. „Im Vergleich zur konventionellen Papierproduktion ist die Zellulosegewinnung aus Ananasblättern deutlich umweltfreundlicher, weil sie mit geringerem Wasserverbrauch realisiert werden kann. Außerdem wird das gewonnene Produkt nicht mit chlorhaltigen Substanzen gebleicht und ist somit vollständig biologisch abbaubar“, erläutert Merit Ulmer, Master of Science, die gemeinsam mit Michelle Spitzer, Julian Kolbeck und weiteren das Verfahren in den Laboren des Instituts für Technische Chemie der Leibniz Universität Hannover entwickelt hat. Der Zellstoff von eco:fibr kann als Alternative zu herkömmlichem Holzzellstoff eingesetzt und so als jedes erdenkliche Papier- und Kartonageprodukt verwendet werden. Ein Jahr lang hat eco:fibr dank der Förderung jetzt Zeit, am Verfahren zu feilen und die Musterfabrik zu realisieren.

Internetseite von eco:fibr

 

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