In der IHK-Hannover kommen am 9. September Spitzen der Diplomatie, Fachleute für das südliche Afrika sowie Unternehmerinnen und Unternehmer zu einer Regionalkonferenz zusammen. Thema: Agribusiness. Im Vorfeld der Veranstaltung ein Interview mit Tonio Boer, Afrika-Experte der IHK Hannover.

 

Womit assoziieren Sie Afrikas Wirtschaft?

Mit kreativen, mutigen und digital affinen Unternehmerinnen und Unternehmern, die gelernt haben, auch ohne zuverlässige staatliche Strukturen und Dienstleistungen ein erfolgreiches Business zu führen. Und ich denke an die Zukunft: Denn genau dort, in Afrika, werden wir perspektivisch überlebenswichtige Geschäfte machen.

 

Was empfehlen Sie Unternehmen beim Markteintritt im südlichen Afrika?

Erstens: Ein klares Bekenntnis, einen vorausgewählten Markt zu bearbeiten, Nicht mal eben so nebenbei, sondern mit einer passenden Strategie, realistischen Zeitkontingenten und einem angemessenen Budget. Zweitens: Die Bereitschaft, ein Anfangsinvest zu leisten und die Zeit zu nehmen, Projekte auf den Weg zu bringen und vor Ort mit den Beteiligten ins Gespräch zu kommen. Afrikageschäfte sind gern langfristige Geschäfte. Drittens: Afrikanischen Unternehmen auf Augenhöhe begegnen, sie als gleichberechtigt wahrzunehmen, mit allen Rechten und Pflichten auf beiden Seiten.

 

Warum haben Sie für die Regionalkonferenz in Hannover das Thema Agribusiness ausgewählt?

In den Bereichen Nahrungs- und Futtermittel, Landwirtschaft und Landwirtschaftstechnik sowie bei Maschinen zur Nahrungsmittelverarbeitung ist der Bedarf im südlichen Afrika gigantisch. Wer es sich leisten kann, kauft am liebsten Made in Germany. Als IHK in Hannover – und damit mitten in der Kornkammer Deutschlands – haben wir gute Kontakte zu den Herstellerunternehmen in Deutschland, zu den Händlerinnen und Händlern sowie zu den exportierenden Unternehmen.

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