Wie steht es um das Automobilland Niedersachsen in Sachen Digitalisierung? Diese Frage stand am Dienstagvormittag auf der Techtide 2022 in Hannover bei der Diskussionsveranstaltung „Digitalisierung vs. Automobilland Niedersachsen“ im Raum. Die Beteiligten auf dem Podiu kamen entweder aus Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft – und wie sollte es bei der Techtide auch anders sein, hatten alle einen Bezug zu Niedersachsen.

Trinity: Neues Werk, neue Denkweise
Mit seinem kurzen Impulsvortrag zum Projekt Trinity, mit dem sich die Marke Volkswagen in den nächsten Jahren praktisch neu erfinden wird, sorgte Dr. Gjuki Tettenborn für einen interessanten Einstieg in die Diskussion. „Volkswagen will mit Trinity in eine neue Ära springen und in mehrerer Hinsicht Maßstäbe setzen“, erklärte Tettenborn, der für das Projekt verantwortlich ist. Die Transformation werde alle Bereiche von Volkswagen umfassen, „von der Art wie wir Autos entwickeln“, bis zu neuen Dimensionen der Effizienz, die durch den Neubau der Produktion in Wolfsburg erreicht werden sollen. Trinity wird auch das erste Fahrzeug von VW sein, dass für eine ganz neue Autogeneration stehen wird, mit der VW in mehrfacher Hinsicht Maßstäbe setzen will, etwa beim Autonomen Fahren oder einer Batteriereichweite von bis zu 700 Kilometern.

Projekt muss ausstrahlen
Stefan Muhle, Niedersachsens Digital-Staatssekretär, freute sich über den Schwung der auch durch dieses Projekt in der Mobilitätsregion Wolfsburg-Braunschweig entsteht. Muhle erinnerte daran, dass das Land in der Region auch einiges an Infrastruktur aufgebaut habe. Es müsse nun darum gehen, Anwendungsfälle zu generieren und die Technik zu nutzen. „Wir würden uns wünschen, dass des große Vorhaben auch auf kleinere Unternehmen ausstrahlt, von denen wir in Niedersachsen im Bereich Automotive ja auch eine ganze Menge haben“, sagte Muhle.
„Wir müssen es schaffen, eine Diskussion zu entwickeln, die auf heute Rücksicht nimmt, aber müssen dennoch jetzt Entscheidungen treffen, damit wir dann in einigen Jahren die Lorbeeren ernten können“.

Bielfeldt: Weiterbildung für die Transformation
IHK-Hauptgeschäftsführerin Maike Bielfeldt sprach in der Diskussion auch die im Zuge der Transformation immer wichtiger werdende Qualifikation der Beschäftigten an. Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, sei es an vielen Stellen gefordert, Menschen mit verschiedenen Maßnahmen weiterzuqualifizieren. Als IHK Hannover engagiere man sich in diesem Feld bereits, zum Beispiel durch die Nutzung des Instruments der Teilqualifikationen. Bielfeldt verwies auch auf den Wert der IdeenExpo für die Begeisterung junger Menschen für technisch-naturwissenschaftliche Berufe.

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