„Künstliche Intelligenz KI: Wie der Einzelhandel Ihre Gedanken liest“: Unter diesem etwas Titel diskutierten heute Vormittag M.A. Jan Schoenmakers (Geschäftsführender Gesellschafter Hase & Igel GmbH), Dr. Stefan Houweling (Projektleiter Digital Zentrum Handel, IFH Köln) und Carina Wente (Senior UX/UI Designer, UXMA GmbH & Co. KG) auf der Techtide. Moderiert wurde die Veranstaltung von Henrike Lüssenhop (Themenmanagerin Digitalisierung Handel, Digitalagentur Niedersachsen).

Der Fortschritt bei der KI sei atemberaubend – beispielsweise beim Text- und Bildverständnis, beim Erkennen von Tönen und sogar beim Erkennen von Stimmungen, stellte Jan Schoenmakers fest. Der Experte riet jedoch explizit vom „wilden Sammeln und Nutzen“ personenbezogener Daten nach allen möglichen Kriterien ab. Statt dessen setzt er darauf, das Verhalten der Kundinnen und Kunden zu unterstützen – zum Beispiel, indem Waren, die oft mit- oder nacheinander benötigt werden, auch nah beieinander platziert werden und indem der Händler die Nachfragedaten seiner Kunden auswertet, um sie besser aktiv zu beraten.

Nach Beobachtung von Dr. Stefan Houweling nutzten Mittelständler aus dem Einzelhandel KI häufig nicht, weil sie die Investitionskosten scheuten und ihnen der Nutzen unklar sei. Und viele kleine und mittlere Einzelhändler trauten sich schlichtweg auch nicht. „Deswegen ist es immer gut, wenn man erklärt, was man genau machen kann.“ So sei es beispielsweise möglich, mit KI Lücken im Regal zu erkennen und das Lager automatisch aufzufüllen. Für solche Entscheidungen fehle bei den Firmen allerdings häufig noch das Vertrauen.

Vertrauen war dann auch das Thema, das sich immer wieder durch die Talrunde zog: KI ist für viele noch mit mystischem behaftet. Und ihre Daten geben die Kundinnen und Kunden auch nur gern preis, wenn ihnen das einen Mehrwert verschafft.

So ist es für Carina Wente auch bereits vor der Entwicklung eines neuen Produkts wichtig, ethische Kriterien zu schaffen, um geordnete Bahnen zu schaffen und Missbrauch zu vermeiden.

Unstrittig in der Runde: KI in den Backendprozessen ist wertvoll. Denn dann haben die Händlerinnen und Händler mehr Zeit für ihre Kundinnen und Kunden.

 

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