So sehnlich, wie dieser Tag erwartet wurde, kommt er dann doch fast unspektakulär daher: In Niedersachsen muss man sich ab Februar bei einer Corona-Infektion nicht mehr verpflichtend isolieren. Und im öffentlichen Nahverkehr könnten schon kurz danach die Masken fallen. Okay, noch gelten die Regeln ein paar Tage. Und dann ist weiterhin Eigenverantwortung gefragt. Aber das Ende der Pandemie ist da. Aller Voraussicht nach jedenfalls. Dafür sind die Entscheidung dieser Woche das Signal, und dafür lohnt es sich, einen Augenblick innezuhalten und sich schlichtweg zu freuen. Natürlich hat sich die Coronalage schon in den vergangenen Monaten entspannt, und inzwischen überschattet der Krieg alles andere. Aber trotzdem.

Erinnern Sie sich noch an die ersten Meldungen? Als Ende 2019 von einer neuartigen Lungenkrankheit berichtet wurde, die in China erstmals auftrat. Wird uns nicht betreffen, sagten manche. Was dann kam, lässt sich im Schnelldurchlauf beschreiben wie die Billy Joels „We-didn’t-start-the-Fire“-Geschichtslektion: Corona, Covid: Pandemie. Fledermäuse? Händewaschen statt Händeschütteln. Standheizung, Spreader-Events: Aprés Ski, Karneval, Fußball. Italien-Drama und New York auch. Distancing, Inzidenz, RKI, Lockdown. Konjunktur down. Geisterspiele. Zu Hause bleiben. Zusammen auf Balkons singen. Drosten-Podcast hören. Alltagsmaskennähanleitung, Effeffpezwei. Wieder Lockdown? Impfstoff, endlich. Aber erstmal zuwenig. Impfpflicht? Impfzentren. Delta und Omikron. XBB.1.5. Noch ein Jahr. Und noch eins. Aber jetzt: Endemie. Steht wohl irgendwie für Ende Pandemie… Endlich. (pm)

Ursprünglich als Wirtschaftspolitisches Streiflicht, später in einer eigenen Rubrik „Streiflichter“: Glossen begleiten die Niedersächsische Wirtschaft von Anfang an und hatten schon in Vorgänger-Publikationen ihren Platz. An dieser Stelle finden Sie jeden Freitag eine Glosse in dieser Tradition.

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