Es wäre falsch, jetzt mit dem Finger irgendwohin zu zeigen. Da untersucht eine Agentur namens Wortliga.de, die Beratung zu Sprache und zum Schreiben anbietet, mit ihrer Textanalyse-Software die Verständlichkeit von Behördentexten großer und größerer deutscher Städte. Ergebnis: „Über 40 Prozent der städtischen Informationen sind kaum zu verstehen.“ Hannover übrigens schneidet dabei noch ganz gut ab, auf Rang 5 von 19 untersuchten Städten. So ganz klar wird aber nicht, ob die Landeshauptstadt damit aus dem Schneider ist oder die Probleme nur weniger groß sind. Aber egal. Denn verständliche Sprache geht alle an. Jeder und jede muss sich darum bemühen. Aber was besonders für Verwaltungen und andere öffentliche Einrichtungen gilt: Leicht zu verstehende Texte sind ein Schritt zur Entbürokratisierung. Entscheidend ist eben nicht, ob etwas da steht. Denn das ist ein beliebtes Argument, wenn ein Text Fragen aufwirft: Steht doch da, muss man nur genau lesen. Das heißt aber nicht anderes, als dass ein Text erst erklären werden muss. Hätte man sich sparen können, wenn’s gleich verständlich gewesen wäre. Und dann ist da noch die KI: Hey, Bot, mach meinen Text verständlich. Ja, geht – aber mal ganz persönlich: Es hat auch was von Selbstaufgabe, wenn man in diese grundlegend-menschliche Kompetenz der Maschine überlässt.  (pm)

Ursprünglich als Wirtschaftspolitisches Streiflicht, später in einer eigenen Rubrik „Streiflichter“: Glossen begleiten die Niedersächsische Wirtschaft von Anfang an und hatten schon in Vorgänger-Publikationen ihren Platz. An dieser Stelle finden Sie jeden Freitag eine Glosse in dieser Tradition.

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