Rossmann hat 2022 mit einem Rekordumsatz von 12,15 Mrd. Euro abgeschlossen. Der Burgwedeler Drogeriekonzern treibt weiterhin digitale Projekte voran und setzt im Bereich Eigenmarken auf Kooperationen im Ausland. 

Der Drogeriekonzern Rossmann hat das Geschäftsjahr 2022 mit einem Rekordumsatz von 12,15 Mrd. Euro – ein Umsatzwachstum von 9,5 Prozent – abgeschlossen. Der Umsatz in Deutschland erhöhte sich um 7 Prozent auf 8,45 Mrd. Euro. Das Burgwedeler Unternehmen sei erfolgreich ins Jahr 2023 gestartet, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Geschäftsbereich der internationalen Eigenmarken wurde durch zwei neue, große Kooperationen gestärkt: Künftig werden diese sowohl bei der chinesischen Supermarktkette Freshippo (Alibaba-Gruppe) als auch beim österreichischen Familienunternehmen Spar erhältlich sein, das in fünf europäischen Ländern vertreten ist.

„Das Jahr 2022 hat uns erneut vor Herausforderungen gestellt. Unser starkes Ergebnis mit einem Rekordumsatz hat daher eine ganz besondere Bedeutung. Es geht auf den Einsatz von jedem Einzelnen bei Rossmann zurück und zeigt, wie viel wir gemeinsam bewegen können“, so Raoul Roßmann, Sprecher der Geschäftsführung. 2022 sei auch für Rossmann ein Jahr der Gegensätze gewesen. Der Angriffskrieg gegen die ukrainische Bevölkerung, die damit einhergehende Energie- und Rohstoffkrise und die steigende Inflation hätten das Geschäftsjahr des Unternehmens maßgeblich geprägt. Von dem schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien seien auch Rossmann-Mitarbeiter und -Filialen direkt betroffen gewesen. Zusammen mit seinen Auslandsgesellschaften habe Rossmann alle Hebel in Bewegung gesetzt, um sowohl in der Ukraine als auch in der Erdbebenregion schnell und unbürokratisch mit Geld und Hilfslieferungen zu unterstützen.

Gleichzeitig habe Rossmann 2022 bundesweit in den Filialen, den Lagerstandorten und der Unternehmenszentrale den Energieverbrauch durch eine Optimierung der Flächenbeleuchtung und die Umrüstung auf LED-Lichttechnik zu senken; insgesamt hat das Unternehmen so bis zu 50 Gigawattstunden eingespart.

Auch in diesem Jahr treibt Rossmann die Digitalisierung weiter voran. Der Fokus in den Filialen liegt auf dem Ausbau des Angebots von Self-Checkout-Kassen (SCO), mit denen die Kunden die Ware selbst scannen und bezahlen können und die Mitarbeiter in den Filialen in den Frequenzspitzen entlasten sollen. 277 Standorte verfügen derzeit über SCO-Kassen; bis Ende 2023 sollen 400 weitere hinzukommen. Darüber hinaus wurde eine neue Software in die Kassensysteme der Filialen eingeführt, die eine schnellere Abwicklung der Bezahlung ermöglicht und das stationäre Geschäft mit dem digitalen Geschäft besser verzahnt. Mehr als 10 Prozent der Märkte verfügen über das neue Kassensystem; bis Ende 2023 sollen alle Filialen mit der neuen Kassensoftware ausgestattet sein. Seit Kurzem können Kundinnen und Kunden bei Rossmann zudem in rund 2000 Filialen kostenlos Bargeld abheben – ab einem Einkaufswert von 10 Euro.

Der Konzern will 2023 voraussichtlich 325 Mio. Euro investieren. Im In- und Ausland sollen 245 neue Filialen eröffnet werden. In Deutschland werden insgesamt 210 Mio. Euro investiert, davon 50 Mio. für 70 neue Märkte und rund 30 Mio. für Modernisierungen der Filialausstattung. Weitere 65 Mio. Euro sollen in ein neues Verteilzentrum in Burgwedel fließen. In direkter Nähe zur Firmenzentrale soll auf mehr als 42.000 Quadratmetern Fläche ein Gebäude entstehen, in dem sich künftig das Regionallager Burgwedel und Rossmann-Online unter einem Dach befinden. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Rollout von elektronischen Preisetiketten (Electronic Shelf Labels); damit entfällt das händische Anbringen von Preisschildern durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 59 Filialen wurden bereits mit elektronischen Etiketten ausgestattet; bis Ende 2023 sollen 50 weitere dazukommen.

Rossmann betreibt in acht europäischen Ländern 4514 Märkte (Polen: 1666, Ungarn: 242, Tschechien: 166, Türkei: 138, Albanien: 19, Kosovo: 9, Spanien: 11) und beschäftigt über 60.500 Mitarbeiter. Darüber hinaus ist das Unternehmen seit 2021 in Dänemark mit einem Onlineshop präsent. Seit 2022 ist Rossmann zudem in Aserbaidschan vertreten.

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