Der Telekommunikationsanbieter htp sieht sich darin bestätigt, bereits vor Jahren im großen Stil in den Glasfaser-Ausbau in der Region Hannover eingestiegen zu sein. „Wir gehören inzwischen zu den zehn größten regionalen Telekommunikationsanbietern in Deutschland“, sagte htp-Geschäftsführer Thomas Heitmann bei einem Pressegespräch am 9. Mai. Mit bald mehr als 200000 versorgten Haushalten zeigte sich das Unternehmen zuversichtlich auch in den kommenden Jahren ein attraktiver Partner für Wettbewerber zu sein. „Wir bauen Netze, um diese dann perspektivisch für andere zu öffnen“, erklärte Heitmann. Das hannoversche Unternehmen ließe sich diese Leistung dann allerdings bezahlen.

Umsätze besser als erwartet

hat im vergangenen Geschäftsjahr rund 66,4 Mio. Euro investiert und damit die Investitionen noch einmal mehr als verdoppelt (2021: 30,3 Mio. Euro). „Wir müssen jetzt investieren, um schnell für möglichst viele Menschen Glasfasernetze zu bauen“, sagt htp-Geschäftsführer Thomas Heitmann. Allein 2022 hat das Unternehmen für über 42000 Haushalte die Infrastruktur für den Zugang über Glasfaser geschaffen.

Der Umsatz ging planmäßig um 15,38 Prozent auf rund 85,7 Mio. Euro zurück (2021: 101,2 Mio. Euro). Die Umsätze der vergangenen zwei Jahre in dreistelliger Millionenhöhe resultierten aus dem Ausbau im Landkreis Hameln-Pyrmont im Auftrag des Landkreises. Ohne Berücksichtigung der Aufwendungen für dieses Projekt ist der Umsatz 2022 um 2,4 Prozent gestiegen. „Betrachten wir den bereinigten Umsatz, haben wir sogar ein substanzielles Umsatzwachstum, das rund 2,2 Millionen höher liegt als unsere ursprünglichen Planungen“, sagt Thomas Heitmann.

„Wir spüren inzwischen, dass unsere Investitionen in den Ausbau zu einer steigenden Nachfrage unserer Kunden nach höherwertigen Produkten führen“, erklärte Heitmann.

EBIT und Ergebnis sind wie geplant gesunken. Beim EBIT verzeichnet htp einen Rückgang von 45,89 Prozent auf rund 1,9 Mio. Euro (2021: 3,5 Mio. Euro). Das Ergebnis ging um 59,66 Prozent auf 670000 Euro zurück (2021: 1,7 Mio. Euro), lag damit aber vor dem Hintergrund der hohen Investitionen noch rund 640000 Euro über dem Planwert.

Htp konnte im Jahr 2022 die Zahl seiner Kunden im Wesentlichen stabil halten: So wuchs die Zahl der Privatkunden leicht auf 111861 (2021: 111345). Bei den Geschäftskunden verzeichnete htp im letzten Jahr einen Rückgang um 4,27 Prozent auf 10.012 (2021: 10.459).

„Der Glasfaser-Anschluss liegt voll im Trend und folgt der Nachfrage der Kunden nach Stabilität und hohen Bandbreiten,“ sagt htp-Geschäftsführer Karsten Schmidt.

Fachkräftemangel bremst Personalzuwachs

Erfreulich ist der Personalzuwachs um 6 Vollzeitäquivalente (VZÄ). Dennoch liegt die Personalstärke mit 248 VZÄ deutlich unter den geplanten 260. „Gerade vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung sind diese Zahlen nicht zufriedenstellend“, sagt Thomas Heitmann. 19 Prozent der Mitarbeitenden werden das Unternehmen innerhalb der nächsten drei bis 12 Jahre altersbedingt verlassen. htp ist daher dringend auf Neueinstellungen in sämtlichen Bereichen angewiesen. Durch die Ausbildung und Möglichkeiten zum dualen Studium fördert htp Nachwuchskräfte. Darüber hinaus bietet Arbeiten bei htp umfangreiche Vorteile: 32 Tage Urlaub, Möglichkeit zum Mobilen Arbeiten, Jobticket, ein Firmenfitnessprogramm, Mitarbeiterrabatte und betriebliche Altersvorsorge sind selbstverständlich.

Ausblick auf 2023: Ausbau geht weiter
Im laufenden Jahr will htp die Infrastruktur für die Glasfaser-Anbindung weiterer rund 34000 Haushalte schaffen. Zu den Ausbaugebieten in der Region Hannover gehören Lehrte, Hemmingen, Pattensen, Sehnde und Wennigsen. In der Landeshauptstadt Hannover baut htp gemeinsam mit enercity aus. Aktuell geplant ist die Erweiterung des Netzes in Bothfeld.

Die Netzgesellschaft Braunschweiger Land, zu deren Gesellschaftern htp gehört, will in den nächsten sechs Jahren 97 Ortsteile des Landkreises Wolfenbüttel mit Glasfaser erschließen. Die Vermarktung in den ersten Orten war erfolgreich und die Bauarbeiten haben begonnen. Im Landkreis Hameln-Pyrmont baut htp in Gebieten eigenwirtschaftlich aus, die nicht von dem abgeschlossenen Förderprojekt profitieren konnten. Auch hier sind die ersten Vermarktungen erfolgreich gestartet.

Ziel des Unternehmens ist es, bis 2025 rund 235000 Haushalten die Möglichkeit zur Nutzung der Glasfaser-Infrastruktur zu bieten. („Homes Passed“). Aktuell können schon über 121000 Haushalte vom htp-Ausbau profitieren.

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